! | Vergiss niemals, die microSD-Karte deiner Dashcam wieder einzusetzen. |
Es ist seltsam, wie oft sich die wichtigsten Lehren aus den kleinsten Nachlässigkeiten ergeben. Jedes Mal, wenn ich die microSD-Karte meiner Dashcam aus dem Gerät nahm, sei es zum Anschauen von Aufnahmen oder zum Übertragen von Dateien auf meinen Computer, überkam mich ein Gefühl der Bequemlichkeit. Warum also die Karte sofort wieder einsetzen, wenn ich doch sowieso erst später wieder fahre?
Die Antwort auf diese Frage wurde mir auf schmerzhafte Weise klar. Mehrmals geschah es, dass in dem Moment, in dem die microSD-Karte nicht im Gerät saß, das Schicksal auf der Straße zuschlug. Zum Beispiel eine Dame, die nach dem Abbiegen plötzlich stehen blieb, den Rückwärtsgang einlegte und mich in eine missliche Lage brachte, aus der wir nur mit viel Glück ohne Schaden herauskamen. Oder die unzähligen Male, in denen etwas Interessantes oder Lustiges passierte, das ich einfach für mich persönlich festhalten wollte.
Doch die größte und einschneidendste Lektion kam erst vor Kurzem, als ich einen Unfall hatte, der mein Leben und meine Einstellung zu Dashcams für immer veränderte beziehungsweise bestärkte. Auf einer langgezogenen und unübersichtlichen Kurve auf der Landstraße tauchte plötzlich ein weißer BMW vor mir auf, der sich in einem gefährlichen Überholmanöver befand. Ich hatte keine andere Wahl, als nach rechts auf das Feld auszuweichen, da ein Aufprall mit jeweils (mindestens) 100km/h körperlich vermutlich eher weniger zu verkraften sind. Die Folgen waren ein Leitpfosten, der meinen Spiegel zerschlug, und ein flüchtiger BMW-Fahrer, der keine Verantwortung übernahm. Mit einer Aufnahme des lebensmüden BMW-Fahrers hätte die Polizei ihn schnell ausfindig machen, und aus dem Verkehr ziehen können. Denn meiner Meinung nach haben Menschen mit solch rücksichtsloser Fahrweise nichts(!) auf den Straßen verloren!
In diesem Moment wurde mir klar, wie wichtig es ist, dass die microSD-Karte immer an Ort und Stelle ist. Die Tatsache, dass ich sie zuvor verlegt und nicht sofort ersetzt hatte, war ein Fehler, den ich bitter bereute. Ich versprach mir selbst, dass mir das nie wieder passieren würde. Denn ohne solch objektive Aufnahmen beziehungsweise Beweisen, sieht es für einen selbst immer ganz schlecht aus, wenn der Ernstfall kommt. Sei es bei Fahrerflucht oder, wenn die Schuldfrage geklärt werden muss. Ich hatte Glück, dass ein anderer Fahrer (der von dem BMW überholt wurde), angehalten und nach mir geschaut, sowie sich als Zeuge zur Verfügung gestellt hat.
Aus diesem Grund habe ich mir am selben Tag noch drei microSD-Karten besorgt. Jetzt ist immer mindestens eine Karte in meinem Auto, und ich bin bereit, jede wertvolle Sekunde meiner Fahrt festzuhalten. Denn es gibt Momente, die man nie voraussehen kann, und eine Dashcam kann den Unterschied zwischen Unwissenheit und Gewissheit bedeuten.
Lasst meine Erfahrung eine Lehre für euch sein: Vergesst niemals die microSD-Karte eurer Dashcam. Im Ernstfall können diese Aufnahmen für euch einen Unterschied von schuldig zu unschuldig machen.
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